Traditionskegelclub von 1992

Köln-Tour nach Düsseldorf nach Düsseldorf 2003

"lekketäsch bringt die Wirtschaft voran!"

Am 31.Mai war es endlich wieder soweit. Die Männer von lekketäsch gaben mit beispiellosem Konsum den Wirtschaften der Landeshauptstadt an der Düssel die entscheidende Initialzündung zum Aufschwung.

Arnold, der Kassierer von lekketäsch, trug der bedrohlichen Stagnation der Gesamtwirtschaft Rechnung und hatte sich – im Bewusstsein seiner gesamtwirtschaftlichen Verantwortung und im krassen Gegensatz seiner ansonsten extrem restriktiven Geldpolitik - dazu bereit erklärt, ein schönes Budget aus der Kasse zur Anschubfinanzierung herauszulegen. Geknausert werden sollte dafür allerdings an den Reisekosten.

Zunächst wurden sämtliche Spielarten der Preisfindung der DB AG an deren „Merkur Disc“ Geldspielautomaten am Bahnsteig hochgedrückt. Da der Preis scheinbar mehr Glücksache denn planbar war, entschloss sich unser Verhandlungsführer Pläät-Zwickel erst ´mal gar nix zu zahlen und die Sache im Zug klar zu machen, wo man eine Fachberatung wünschte.

Im Zugabteil ließ man sich erst mal das ökologisch korrekte Mehrwegflaschbier schmecken und führte völlig sinnfreie Gespräche. Die gesellige Runde wurde jäh durch die tonnige Zugbegleiterin unterbrochen.

Erst kurz vor unserem Ziel hatte Sie uns gestellt und sah in unserem zwischenzeitlichen Abteilwechsel eine absichtliche Rochade zur gänzlichen Einsparung der Fahrtkosten. Waldää konterte mit den unmenschlichen klimatischen Bedingungen, die in dem zunächst aufgesuchten finnischen Abteil geherrscht hatten und forderte die 100%ige Erstattung des Fahrpreises wegen entgangener Urlaubsfreuden.
Die offensichtlich knallhart geschulte Kontrolleurin entgegnete mit gespielter Heiterkeit, dass der Preis schon durch ihre Freundlichkeit, die Pünktlichkeit und eine andere Phrase, die ich vergessen habe, gerechtfertigt sei. Da es offensichtlich keinen Speisewagen gab und die entfernt an einen Happy Hippo erinnernde Frau ziemlich hungrig aussah, bekam Waldää Angst und gab nach, nicht ohne zu entgegnen, dass die zuvor aufgestellten Behauptungen ja gleich drei Lügen auf einmal gewesen wären.

In Düsseldorf HBF angekommen unterstützten wir zunächst die Mitmenschen am Alkoholexistenzminimum, indem wir das Leergut zuzüglich einer Pulle „Früh“ am Bahnsteig zurückließen.

Ganz Wanderverein machten wir uns auf den Fußweg zur Altstadt, da ja ein jeder weiß, dass die Alten zu den am meisten benachteiligten in unserer Gesellschaft zählen.

Im „Uerigen“, dem Inbegriff des Altheims, unternahmen wir sodann gezielte, massive Stützungskäufe und planten das weitere Vorgehen. Natürlich kam bei unserer pluralistischen Entscheidungsfindung wie immer nichts heraus.

Großer Fussball wurde an diesem Tag in die Stadt der Viertklassigkeit getragen. Der ewige Meister traf im Pokalfinale auf den Sparringspartner aus Kaiserslautern. Und so führte uns der ortskundige Wölff mal hier mal dort hin, mit dem Ziel Fressen, Saufen und Fernsehen am günstigsten zu kombinieren.
In einem amerikanisch unterwanderten Bistro Namens „Louisiana“ konnten wir die geschwätzige Kellnerin gegen Umsatzgarantie davon überzeugen die Fernseher von MTV auf öffentlich-rechtlich umzustellen.
Schnell initiierte Spielernatur Chynasky noch einen Tipp auf den Ausgang des Spiels und sackte natürlich den Pott am Ende selber ein. Unnötig zu erwähnen, dass der Rekordmeister an diesem Tag das Double klar machte.

Aphrodisiert von diesem großen Erfolg machte man sich getrennt auf den Weg. Ein Teil kehrte zunächst in der „Zille“ ein, der andere ging geradewegs zur „ Zwiebel“. Weil die Ziller dachten, dass die Zwiebler noch kommen würden, wurden schon mal eine doppelte Portionen Diebels bestellt. Da sich herausstellte, dass die Anderen in der „Zwiebel“ auf uns warteten, verließen einige grußlos die „Zille“ und der verbliebene Rest durfte sich dann über eine dreifache Runde freuen. So kam es, dass sich auch die Ziller einen zwiebeln konnten.
In der Zwiebel wurde dann Wiedervereinigung gefeiert. Hieran fehlt mir gänzlich die Erinnerung. Wahrscheinlich gab ´s aber Altbier, Musik und Gesang.

Um unsere Wirtschaftsförderung möglichst gleichmäßig zu verteilen ging ´s dann wieder weiter zur „Pinte“. Der Glasbierverkäufer war flink und erkannte schnell, dass es sich bei lekketäsch um eine echte „cash cow“ handelte.

Traditionell sollte zum Tagungsende der bewährte „Knoten“ aufgesucht werden. Doch der ging diesmal nicht auf. Wahrscheinlich hatten sich angesichts des spitzen Wetters nur die Tageslichtuntauglichen dorthin eingefunden, und der DJ spielte nur Schrott. Deshalb veranlasste ein ungenannter aber gutwilliger Kegelbruder den Klub zu einem Besuch im „Ohme Jupp“. Der Onkel Jupp war scheinbar ein derartiger Geheimtipp, dass keiner im, aber alle draußen um das Glasbiergeschäft herum standen. So ein Geschäftskonzept konnten wir beim besten Willen nicht fördern.

Auf dem Weg zurück zum "Knoten" verloren wir 2 Mann an den "Ballermann 6" und mehrere an verschiedene Steh-Pizzerien.

Ejal jewäss, denn es war sowieso Zeit zu gehen, da unser vorbestelltes Taxi schon auf uns wartete.

Eine gelungene Anschubfinanzierung ging zu Ende.

Waldää, Juni 2003